- ZUM VERANSTALTUNGSKALENDER »
-
Es gibt drei sagenhafte „Baumarten“: Den Weltenbaum, den Baum des Lebens und den Herzbaum. Sie symbolisieren drei mythologische Konzepte. Obwohl sie jeweils ihre eigenen Bedeutungen und Kontexte haben, sind sie durch eine ähnliche Metaphorik miteinander verbunden.
Der Weltenbaum ist ein in der Religionsgeschichte weit verbreitetes Motiv. Der bekannteste ist „Yggdrasil“ aus der nordischen Mythologie, der neun Welten miteinander verbindet. Der Weltenbaum steht für das Universum als Ganzes und das Leben an sich. Er verkörpert die Ordnung und die Verbindung aller Welten.
Der Baum des Lebens ist ein ebenso berühmtes Symbol. Er steht für das Leben selbst, die Schöpfung, das Wachstum und die Verbindung zwischen den verschiedenen Ebenen des Seins. In vielen Geschichten wird er als Sinnbild des Kosmos betrachtet, als eine metaphysische Verbindung zwischen Himmel, Erde und Unterwelt. In den Grimm’schen Märchen entdeckt man ihn als Baum, der goldene Früchte trägt.
Der Herzbaum ist eine Schöpfung, die in der Fantasy-Literatur, z. B. bei George R. R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“, zu finden ist. Der Herzbaum wird als gewaltiger alter Baum mit einem Gesicht dargestellt, der als heiliger Ort für Anbetung und Rituale dient. Er wird als allegorische Verbindung zwischen Menschen und Göttern oder der übernatürlichen Welt interpretiert.
Begleitet uns furchtlos auf Expeditionen in intergalaktische Parallelwelten, uralte Mythen, kosmische Ewigkeiten und unsterbliche Märchenuniversen!
KAI WEGNER
Regierender Bürgermeister von Berlin
Schirmherr der 35. BERLINER MÄRCHENTAGE
Herzlich willkommen zu den Berliner Märchentagen,
die diesmal unter dem Motto „Der Weltenbaum: Die kosmische Ordnung – von Märchen bis Fantasy“ stehen und damit ganz im Zeichen eines Baumes, den wir wahrscheinlich alle kennen.
In der Märchenwelt steht der Weltenbaum als Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Er präsentiert die kosmische Ordnung und die Verbindung zwischen den Welten.
Ob Märchen, Mythen, Sagen oder Fantasy: Bei den Berliner Märchentagen begegnen wir neuen und bekannten Heldinnen und Helden. Wir treffen auf magische Wesen und verzauberte Orte. Jede Geschichte hat ihre Botschaft, auf die wir aber nur stoßen werden, wenn wir uns auf die Welt der Märchen, Fantasy und Mythen einlassen. Ihre Geschichten geben uns die Hoffnung, dass das Gute letztlich siegt und die kosmische Ordnung wiederhergestellt wird. Die Berliner Märchentage zeigen uns auch in diesem Jahr wieder, dass die Welt voller Wunder ist. Märchen überwinden Grenzen, diese schöne Erfahrung wartet auch diesmal wieder auf das Publikum.
Bereits zum 35. Mal finden die Berliner Märchentage statt. Mein großer Dank gilt dem Team von Märchenland e.V. und allen Beteiligten dafür, dass sie diese so wertvolle Traditionsveranstaltung in jedem Jahr wieder möglich machen. Kinder und Jugendliche im digitalen Zeitalter an die Märchenwelt heranzuführen ist besonders wertvoll und kann sehr nachhaltig sein. Denn Märchen und Fantasy können auch Erwachsene bis ins hohe Lebensalter in ihren Bann ziehen.
Allen Gästen wünsche ich gute Unterhaltung bei den Berliner Märchentagen 2024.
JOE CHIALO
Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin
Weltenbaum, Lebensbaum, Baum des Lebens oder auch Yggdrasil … Bäume haben in vielen Mythen und Religionen einen ganz wesentlichen, ganz zentralen Platz. Sie gelten als die Verbindung zwischen Erde und Himmel, füllen den Raum dazwischen. Fest und tief verwurzelt im Boden greifen ihre Äste und Kronen weit und hoch hinauf. Es liegt auf der Hand, dass Bäume, die oft Jahrhunderte leben und überdauern, den Menschen zu Sinnbildern der kosmischen Ordnung wurden und zugleich Projektionsflächen für ihre Wünsche, Träume, Ängste und Hoffnungen.
Bäume, wie die Dorfeiche im Zentrum einer Siedlung oder die Linde am Brunnen vor dem Tore, waren Orte der Zusammenkunft, des Miteinanders in Gemeinschaft. Es waren Orte des Austauschs von Klatsch und Tratsch, aber auch von Geschichten, Mythen und Märchen.
All dies findet sich im diesjährigen Motto der 35. Berliner Märchentage wieder. „Von Märchen bis Fantasy“ werden Sagen und Gestalten im Mittelpunkt stehen, Altbekanntes und Neuentdecktes, unterirdisch, überirdisch und berührend. Wir werden uns finden … und verlieren … in Erzählungen, beim Zuhören oder Selbst-Lesen. Und dabei werden wir die Schönheit erzählerischer Magie und ihre Kraft gemeinsam erleben. Uns darüber austauschen und unsere Erlebnisse teilen.
Ich wünsche Ihnen, euch und uns märchenhafte Tage und viele tolle Erlebnisse. Mein Dank gilt dem Märchenland e.V. der mit viel Leidenschaft die Räume eröffnet, in denen die Bäume unserer Fantasie in den Himmel wachsen.
Silke Fischer
Geschäftsführerin MÄRCHENLAND e.V.
Unser Festivalmotto „Streit und Versöhnung – Märchen und Geschichten vom Miteinander“ trifft wie ein Pfeil ins Herz des Weltgeschehens.
Die Märchenwelt ist ein Spiegelbild des Lebens, in dem alle Höhen und Tiefen erfahrbar gemacht werden. Sie lehrt uns, dass Streit und Uneinigkeit unvermeidbare Aspekte unserer Lebensreise sind. Dabei sollte man die Kunst der Versöhnung, die uns aufzeigt, wie wir unser Verständnis füreinander vertiefen und unsere Bindungen stärken können, nicht aus den Augen verlieren.
Während wir staunend den wilden Abenteuern und schweren Prüfungen in den Märchen folgen, möchten wir dazu einladen, über die Parallelen zum eigenen Leben nachzudenken. Wie können wir unsere Differenzen überwinden und gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten? Wie können wir uns auf das konzentrieren, das uns verbindet, anstatt auf das Trennende?
In den Märchen und Geschichten, die wir in den Festivaltagen miteinander teilen, finden sich nicht nur Unterhaltung und Spannung, sondern auch zeitlose Weisheiten über die menschliche Natur und unsere Fähigkeiten, Konflikte zu bewältigen und Frieden zu stiften.
In den Erzählungen von gestern und heute wird aufgezeigt, dass der Weg zur Versöhnung oft durch Selbstreflexion, Vergebung und Mitgefühl führt. Wir begegnen nicht nur Helden, die sich gegen Täuschung und Unrecht erheben, sondern auch denjenigen, die mutig den ersten Schritt zur Aussöhnung wagen.
Dabei sind Freunde ein wichtiges Gut. Daher danken wir unseren vielen Unterstützerinnen und Unterstützern, die die diesjährigen Berliner Märchentage wieder ermöglicht haben.
Ich wünsche allen kleinen und großen Gästen viele versöhnliche Begegnungen!